Funktionsbekleidung richtig waschen & pflegen

„Wie pflege ich meine Funktionsbekleidung richtig?“

Diese Frage bekomme ich im Hibike Ladengeschäft immer wieder von Kunden gestellt. Meistens dann, wenn der Kauf von hochwertiger Windstopper- oder Regenbekleidung bevorsteht und Wert auf lange Haltbarkeit gelegt wird.
Grundsätzlich ist es wichtig die Pflegehinweise auf den Etiketten des jeweiligen Kleidungsstücks zu beachten. Die eingenähten Etiketten geben an mit welchen Temperaturen die Kleidungsstücke gewaschen werden sollen, sowie ob und auf welcher Stufe sie im Wäschetrockner getrocknet werden dürfen. Einige Hersteller von Funktionsbekleidung stellen auf ihren Internetseiten detaillierte Pflegeanleitungen zur Verfügung. Zum Beispiel zeigt die Firma GORE hier wie man Gore-Tex® Bekleidung richtig pflegt.

Kleiderständer

Meine Funktionsbekleidung unterscheide ich in zwei verschiedene Kategorien: zum einen die Regenbekleidung mit Gore-Tex® Membran, die ich nur selten wasche und nach zwei bis drei Waschgängen neu imprägniere und zum anderen die Sportbekleidung, wie beispielsweise Radhosen, Trikots, Windwesten, Armlinge und Funktionsunterwäsche, die ich nach jedem Tragen wasche und nie imprägniere. Schmutz und die im Schweiß enthaltenen Salze schädigen die Membrane der Funktionstextilien weitaus mehr als häufiges Waschen.

Für beide Kategorien von Funktionsbekleidung verwende ich spezielle Waschmittel. Zum Waschen und Imprägnieren der Gore-Tex® Regenbekleidung nutze ich von Nikwax das Tech Wash Flüssigwaschmittel und die TX.Direct Wash-in oder Spray-on Imprägnierung. Darüber hinaus bietet Nikwax auch spezifische Imprägniermittel für Softshell Bekleidung sowie für Stoff- und Lederschuhe an.

Für meine sonstige Sportbekleidung verwende ich ausschließlich spezielles, flüssiges Sportwaschmittel zum Beispiel von Perwoll oder Assos. Funktionsbekleidung sollte niemals mit Pulverwaschmittel oder Weichspüler in Berührung kommen, weil diese nicht nur die Mikroporen der Textilien verstopfen, so dass deren Atmungsaktivität beeinträchtigt wird, sondern darüber hinaus auch die Fasern schädigen. Nikwax empfiehlt sogar die Waschmaschine vor der Verwendung der Nikwax Produkte von Waschmittelrückständen zu reinigen. Unterwegs zum Beispiel auf einer mehrtägigen Fahrradtour sollte man darauf verzichten seine Radbekleidung mit Shampoo oder Duschgel auszuwaschen, da dies den gleichen Effekt hat, wie das Waschen mit Weichspüler. Beim Waschen der Funktionsbekleidung sollte man auf die Dosierung des Waschmittels achten und die angegebene Menge nicht überschreiten. Sie ist abhängig vom Härtegrad des Wassers und der Verschmutzung der Textilien. Weiterhin sollte man die Waschmaschine nicht zu voll laden. Wenn die Waschmaschine beispielsweise für eine maximalen Zuladung von 7 kg Wäsche ausgelegt ist, sollte man nur circa 5 kg Funktionstextilien pro Waschgang waschen. Bei Gore-Tex® Regenbekleidung empfiehlt es sich höchstens drei Kleidungsstücke zum Waschen oder Imprägnieren in die Waschmaschine zu geben.
Diese hochwertigen, funktionalen Textilien kann man zum besseren Schutz beim Waschen auch gerne in einen Wäschesack packen. Außerdem sollte man vor dem Waschen alle Reißverschlüsse, Klettverschlüsse, Abdeckleisten und Bänder schließen. Ein Wäschesack ist auch in Trainingslagern nützlich, wenn man seine Sportwäsche in den von Hotels zur Verfügung gestellten Waschmaschinen reinigen will, weil man darin nicht nur seine Wäsche transportieren kann, sondern auch andere Hotelgäste die Wäsche nach Abschluss des Waschprogramms einfach aus der Maschine nehmen können.

Funktionsbekleidung sollte niemals mit Pulverwaschmittel oder Weichspüler in Berührung kommen.

Zum Waschen meiner Funktionsbekleidung nutze ich ausschließlich das Sportprogramm unserer Waschmaschine. In diesem speziellen Programm wäscht die Maschine die Sportbekleidung mit 30 oder 40 Grad und schleudert mit maximal 800 Umdrehungen. Darüber hinaus wäscht die Maschine im Sportprogramm mit viel Wasser damit Schmutz und Waschmittel restlos ausgespült werden und die Kleidung beim Waschen geschont wird. Wer an seiner Waschmaschine kein spezielles Sportprogramm hat, sollte seine Funktionsbekleidung im Pflegeleicht Modus waschen und bei der Wahl der Waschtemperatur und der Intensität des Schleuderns auf die Angaben auf den Etiketten der Kleidungsstücke achten.

Etikett

Nach dem Waschen hänge ich den überwiegenden Teil meiner Sportwäsche zum Trocknen auf einen Wäscheständer. In den Trockner gebe ich nur Teile, die laut Etikett auch hinein dürfen sowie meine Gore-Tex® Bekleidung, da diese zur Reaktivierung der Wasserdichtigkeit Wärme benötigt. Wer keinen Trockner besitzt, kann dazu auch ein Bügeleisen benutzen und zum Schutz ein Handtuch zwischen Kleidungsstück und Bügeleisen legen. Von meiner sonstigen Sportbekleidung halte ich das Bügeleisen grundsätzlich fern.

Zur Auffrischung der wasserabweisenden Imprägnierung muss das Kleidungsstück unbedingt komplett sauber oder frisch gewaschen sein. Die Spray-on Imprägnierung von Nikwax sprüht man aus 15cm Entfernung gleichmäßig auf das nasse Kleidungsstück, während man die Wash-in Imprägnierung in einem separaten Waschgang bei 30 Grad im Sport- oder Pflegeleichtprogramm einwäscht. Nach der Imprägnierung lässt man das Kleidungsstück entweder Lufttrocknen oder gibt es bei niedriger Temperatur in den Trockner.

Sylvia Heller- Ladengeschäft Kronberg
Ein Beitrag von: Sylvia Heller – HIBIKE Ladengeschäft Kronberg im Taunus

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